Bei Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen greifen viele Betroffene schnell auf schmerzstillende Medikamente mit dem Wirkstoff Ibuprofen zurück, um ihre Schmerzen rasch zu lindern. Es gibt heute zusätzlich auch eine Reihe von alternativen, nichtmedikamentösen Methoden, die zur Behandlung verschiedener Schmerzarten eingesetzt werden können. Zu diesen Methoden gehören zum Beispiel Atem- und Entspannungsübungen und Meditation. Auch Verfahren wie Akupunktur und Massagen können bei akuten Schmerzzuständen und vor allem bei chronischen Leiden eine schmerzlindernde Wirkung haben.

Die alternative Schmerztherapie ist frei von Nebenwirkungen. Allerdings fehlt für viele alternative Behandlungsmethoden bisher noch der wissenschaftliche Nachweis ihrer Wirksamkeit, obwohl durch Betroffene immer wieder von deutlichen Behandlungserfolgen berichtet wird. Vor allem bei chronischen Schmerzen kann sich das Ausprobieren lohnen. Schließlich lässt sich eine alternative Schmerztherapie bei Bedarf mit gängigen, rezeptfrei in der Apotheke erhältlichen Schmerzmitteln kombinieren. Von Akupunktur bis TENS stellen wir im Folgenden einige naturheilkundliche Behandlungsmethoden vor.

Akupunktur – Nadeln gegen den Schmerz

Akupunktur stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Während einer Akupunkturbehandlung werden dünne, etwa streichholzlange Nadeln an spezifischen Punkten in die Haut des Patienten gestochen. Die Nadelstimulation soll blockierte Energiebahnen befreien und dadurch die Schmerzen lindern. Akupunktur wird bei unterschiedlichen Schmerzarten angewendet, zum Beispiel bei Kopfschmerzen und Migräne, Rücken- und Knieschmerzen, Arthritis und Menstruationsbeschwerden.

Biofeedback – „bewusst“ gegen den Schmerz vorgehen

Bei diesem Verfahren werden vegetative Körperfunktionen wie Atem- und Herzfrequenz, Blutdruck und Hirnströme gemessen und an akustische bzw. optische Signale gekoppelt. Über die Signalwiedergabe werden dem Patienten Vorgänge in seinem Körper bewusst gemacht. So lernt er im Verlauf der Behandlung, seine Körperfunktionen durch verschiedene Entspannungstechniken zu beeinflussen. Biofeedback ist besonders zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen, Migräne und Muskelschmerzen geeignet.

Hypnose – tiefenentspannt gegen Schmerzen

Als therapeutisches Verfahren besitzt die medizinische Hypnose eine lange Tradition. Bei der Hypnose wird der Patient vom Hypnotherapeuten in einen Zustand tiefer Entspannung versetzt. Die Aufmerksamkeit wird somit ganz nach innen gelenkt. Dadurch verringern sich die Muskelanspannung des Patienten und die Ausschüttung von Stresshormonen im Körper. Hypnose kann bei Kopfschmerzen, Migräne, Rückschmerzen und Arthritis helfen.

Osteopathie – mit den Händen gegen den Schmerz

In der Osteopathie werden körperliche Blockaden im Binde- und Muskelgewebe oder in den Körperflüssigkeiten des Patienten vom Heilpraktiker sanft mit den Händen ertastet und durch leichten Druck oder bestimmte Lockerungsgriffe gelöst. Diese Art der Stimulation soll gleichzeitig die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Osteopathie wird bei Rücken- und Kopfschmerzen, Migräne, Muskel- und Gelenkschmerzen angewendet.

Transkutane elektrische Nervenstimulation – Stromreize gegen Schmerzen

Bei der Transkutanen elektrische Nervenstimulation (TENS) werden Elektroden auf der Haut angebracht, die schwache elektrische Impulse abgeben. Durch die Weiterleitung der Signale in den Nervenbahnen soll die Schmerzempfindung des Patienten überlagert werden und das überreizte Nervensystem zur Ruhe kommen. TENS wird zum Beispiel zur Behandlung von Kopf-, Rücken- und Nervenschmerzen sowie bei rheumatischen Erkrankungen angewendet.