Schweißausbrüche folgen auf Schüttelfrostattacken, wir wissen nicht, ob wir uns in mehrere Decken kuscheln oder das Fenster aufreißen sollen. Wir fühlen uns krank, schwach, sogar benommen. Der Körper scheint verrückt zuspielen – kurz: Wir haben Fieber. An einen normalen (Arbeits-)Alltag ist nicht zu denken, zu angeschlagen sind unser Körper und unsere Konzentrationsfähigkeit. An Bettruhe führt kein Weg vorbei. Doch so unangenehm Fieber für die Erkrankten auch sein mag – prinzipiell ist es ein Zeichen für ein intaktes Immunsystem. Es beweist, dass das körpereigene Abwehrsystem die Krankheitserreger bekämpft. Denn zu diesem Zweck produziert der Körper Abwehrstoffe, die die Körpertemperatur erhöhen. Außerdem beschleunigt Fieber Stoffwechselvorgänge im Körper – die Erreger können dadurch effektiver bekämpft werden.
Fieber – die körpereigene Abwehrreaktion auf Krankheitserreger
Ab wann spricht man von Fieber?
Die normale Körpertemperatur eines erwachsenen Menschen liegt zwischen 36,5 °C und 37,5 °C. Ab einer Temperatur von 38,5 °C spricht man von Fieber, ab 39 °C von hohem Fieber. Allerdings ist Fieber nicht gleich Fieber, es lassen sich vielmehr mehrere Arten unterscheiden:
- Kontinuierliches Fieber: Wenn das Fieber konstant bleibt und die Temperaturschwankungen tagsüber nicht größer als 1 °C sind, spricht man von kontinuierlichem Fieber. Dieser Zustand kann mehrere Tage anhalten und ist typisch für Infektionen durch Viren und Bakterien.
- Doppelgipfliges Fieber: Tückisch an dieser Art Fieber ist, dass die Temperatur erst einmal sinkt – das Schlimmste scheint überstanden. Doch dann kehrt das Fieber unterwartet zurück. Dies kann auf einen Rückfall hindeuten oder – im Falle einer Infektion – auf eine Organbeteiligung. Auch bei Viruserkrankungen wie Masern oder Grippe kehrt das Fieber oft noch einmal zurück.
- Intermittierendes Fieber: Bei dieser Fieberart bestehen tagsüber Schwankungen in der Körpertemperatur von über 2 °C. Oft ist die Temperatur morgens zunächst normal und steigt zum Abend hin an – mitunter stark. Manchmal kommt es auch zu Schüttelfrost. Diese Fieberart ist typisch für Infektionskrankheiten wie Borreliose.
- Wechselfieber: Fiebertage wechseln sich mit fieberfreien Tagen ab. Wechselfieber ist typisch für bei bestimmte Tropenerkrankungen wie z. B. Malaria.
Bei Kindern gelten andere Kriterien. Ihre Körpertemperatur schwankt stärker als die von Erwachsenen, da das kindliche Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Hohes Fieber ist bei Kindern deshalb nicht zwangsläufig ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Es kann auch ein Indiz dafür sein, dass das Abwehrsystem aktiviert wurde, um die Erreger zu bekämpfen. Dennoch ist ein Besuch beim Kinderarzt empfehlenswert, um ernsthafte Erkrankungen sicher ausschließen zu können. Der Arzt wird Ihnen auch sagen, welche Behandlungsmethode Ihrem Kind am besten hilft, damit es das Fieber schnell wieder loswird.
Wie kommt es zu Fieber?
Fieber selbst ist keine Krankheit, sondern eine Abwehrreaktion des Körpers auf Krankheitserreger. Der Körper erhöht die Temperatur auf unterschiedliche Weise: Zum einen drosselt er die Abgabe von Wärme über die Haut. Das erklärt, warum diese bei Fieber oft blass, trocken und kalt ist. Obwohl der Name das Gegenteil vermuten lässt, erhöht Schüttelfrost die Wärmeproduktion – und da man sich bei Schüttelfrost instinktiv warm einpackt, wird der Wärmeeffekt noch erhöht. Zusätzlich kurbelt die Leber den Stoffwechsel an, wodurch ebenfalls Wärme entsteht. Beim „Entfiebern“ gibt der Körper die Wärme wieder ab. Die Haut ist rot und feucht, eventuell schweißgebadet. Auch sehr großer Durst ist ein typisches Merkmal fürs Entfiebern.
Was hilft gegen Fieber?
Um das richtige Mittel gegen Fieber zu wählen, muss man zunächst die Ursache kennen. Ein Besuch des Hausarzts ist bei Fieber daher immer sinnvoll. Nach einer Untersuchung wird er die geeignete Therapie festlegen und gegebenenfalls Medikamente verschreiben. Als natürliche Fiebermittel gelten kühle Wadenwickel und viel trinken. Die Wickel sollten Sie aber nur dann machen, wenn Sie nicht frieren. Da Sie bei hohem Fieber stark schwitzen, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig, um den Körper vor dem Austrocknen zu bewahren. Tabletten gegen Fieber wie Ibuflam® akut senken die erhöhte Körpertemperatur. Sprechen Sie die Einnahme aber vorher mit Ihrem behandelnden Arzt ab.
Letzte Aktualisierung: Oktober 2023