Bei Rückenschmerzen wird jede Bewegung zur Qual. Egal, ob am Schreibtisch im Büro oder bei der Hausarbeit – es gibt kaum einen Bereich, in dem uns diese Art Schmerz nicht begegnen kann. Das verwundert nicht, schließlich ist der Rücken ein komplexer Bewegungsapparat, der jeden Tag stark beansprucht wird. Bei Rückenschmerzen erfahren wir am eigenen Leib, dass jede Bewegung den Rücken einbezieht und die Schmerzen daher auch häufig auf andere Bereiche des Körpers ausstrahlen. Bei quälenden Rückenschmerzen sollte man den Rücken so gut wie möglich entlasten und sich mit einer Wärmflasche ins Bett legen. Doch das ist leider nur in den seltensten Fällen möglich. Um Rückenschmerzen entgegenzuwirken, ist es wichtig, die Schmerzursache zu beheben.

Rückenschmerz ist nicht gleich Rückenschmerz. Es gibt viele verschiedene Arten von Beschwerden, die unterschiedlichste Bereiche im Rücken betreffen können. Am häufigsten treten Rückenschmerzen im unteren Rücken auf. Die Region um Kreuzbein und Lendenwirbel ist der am stärksten belastete Bereich und somit auch besonders anfällig für Muskelverspannungen oder Bandscheibenvorfälle.

Im mittleren Rücken, also im Bereich der Brustwirbelsäule, werden die Schmerzen oftmals durch Reizungen größerer Muskelgruppen oder durch Funktionsstörungen der Rippen-Wirbel-Gelenke hervorgerufen.

Im oberen Rücken sind meist die obere Brustwirbelsäule oder die Halswirbelsäule Verursacher von Problemen. Oftmals lösen sie Nackenschmerzen aus, die auch in die Arme, Schultern oder den Hinterkopf ausstahlen.

Unterscheiden lassen sich Rückenschmerzen nicht nur nach dem Ort ihres Auftretens, sondern auch nach ihrer Dauer: Als akute Rückenbeschwerden bezeichnet man solche, die zum ersten Mal oder nach mindestens 6 schmerzfreien Monaten auftreten und maximal 6 Wochen andauern. Bei dieser Art der Rückenschmerzen lässt sich häufig innerhalb weniger Wochen eine Heilung erzielen.

Chronische Rückenleiden hingegen dauern länger als 3 Monate an. Die Intensität der Schmerzen kann dabei variieren. Diese Form tritt zunehmend im Alter auf.

Wenn die Rückenschmerzen länger als 6 Wochen, aber weniger als 3 Monate andauern, ist von subakuten Schmerzen die Rede.

Die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen

Der Rücken ist ein sehr komplexer Bereich des Körpers mit zahlreichen Muskelgruppen, Sehnen und Knochen. Daher gibt es keine universelle Heilmethode, sondern nur ganz individuelle Ansätze, die sich nach der Ursache der Beschwerden richten. Nur so kann die Frage „Was hilft bei Rückenschmerzen?“ zufriedenstellend beantwortet werden.

Die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen sind Fehlhaltungen und Überbelastungen. Dies ist einerseits bei zu vielem Sitzen gegeben, besonders, wenn man dabei eine ungünstige Haltung einnimmt. Denn der Mensch ist nicht fürs Sitzen gemacht. Eine ungesunde Sitzposition führt vor allem zu Schmerzen im Bereich der Lendenwirbel oder der Bandscheiben. Besonders häufig betroffen sind davon Menschen mit Bürojobs, die mehrere Stunden pro Tag vor dem Computer sitzen.

Eine weitere Ursache sind sehr einseitige Belastungen, zum Beispiel durch ständiges schweres Tragen und Heben. Durch den erhöhten Verschleiß der Bandscheiben verlieren diese ihre „Stoßdämpfer-Funktion“ und das Risiko für einen Bandscheibenvorfall steigt.

Durch ruckartige Bewegungen, zu hohe Belastungen oder Verkühlung kann es auch schnell zu einem sogenannten Hexenschuss kommen. Dieser zeichnet sich durch stechende Rückenschmerzen im unteren Rücken, im Bereich der Lendenwirbel aus.

Eine andere Ursache für Rückenschmerzen kann Osteoporose sein, also die krankhafte Verringerung der Knochendichte. Sie tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf und wird auch als Knochenschwund bezeichnet. Auch Arthrose kann zu chronischen Beschwerden im Rücken führen.

Was hilft bei Rückenschmerzen?

Es ist wichtig, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, damit es erst gar nicht zu Rückenschmerzen kommt. Dem Großteil der Beschwerden kann man mit ausreichend Bewegung und einer Verbesserung der Sitzhaltung vorbeugen.

Bei der Sitzhaltung gilt „Die nächste Position ist immer die Beste“. Das soll ausdrücken, dass die Position möglichst häufig gewechselt werden soll. Abgesehen davon ist die 90-Grad-Regel eine gute Richtschnur. Sie besagt, dass Oberkörper und Unterkörper sich im rechten Winkel zueinander befinden sollten. Das Gleiche gilt für Ober- und Unterschenkel. Die Füße liegen flach und vollständig auf dem Boden auf. Ein Gymnastikball oder ergonomische Sitzauflagen helfen dabei, nicht in einer Sitzposition zu verharren, sondern diese regelmäßig zu wechseln.

Weitere wichtige Punkte, mit denen man Rückenschmerzen entgegenwirken kann, sind Bewegung und Sport. Durch gezieltes Training der Rücken- und Bauchmuskulatur werden diese Muskelgruppen gestärkt und somit Gelenke und Knochen entlastet. Auch Schwimmen eignet sich sehr gut bei Rückenbeschwerden, da der ganze Körper dabei einbezogen wird und die Bewegungen im Wasser sanft und gelenkschonend erfolgen. Radfahren und Spazierengehen sind ebenfalls gute Alternativen, die für mehr Bewegung zu sorgen. Joggen hingegen ist eher kontraproduktiv, da kleine, stetig wiederholte Erschütterungen bei jedem Auftreten den Rücken belasten können. Aber auch kleine Maßnahmen wie das regelmäßige Treppensteigen anstelle Fahrstuhlfahrens oder der Gang zu den Kollegen im Büro nebenan anstelle des Griffs zum Telefonhörer sind wirkungsvoll und helfen, den Rücken zu schonen.

Massagen können im Falle von Verspannungen sehr effektiv sein und die Muskulatur auflockern. Sie sollten aber von einem Spezialisten durchgeführt werden, da die falschen Handgriffe die Rückenschmerzen auch verschlimmern können.

Wie bei sämtlichen längerfristigen Rückenbeschwerden sollte auch im Falle von durch Arthrose hervorgerufenen Schmerzen ein Arzt aufgesucht werden.